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BADS legt Reader zum Thema „Verkehrseignung-Senioren“ vor

Hamburg (nr). Im Rahmen der vom BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr) veranstalteten Symposien zur Verkehrssicherheit liegt jetzt der Reader „Verkehrseignung – Senioren“ vor. Er ist im Fachverlag PABST erschienen und enthält aktuelle Forschungserkenntnisse aus der Medizin und Verkehrspsychologie sowie Erfahrungswissen aus der polizeilichen und justiziellen Praxis zur Teilnahme von Senioren im Straßenverkehr. 

Das Thema ‚mangelnde Fahreignung von Senioren‘ polarisiert in der gesellschaftlichen Diskussion. Angesichts der demographischen Entwicklung setzt es die politischen Entscheidungsträger zunehmend unter Druck. Einerseits wird vehement gefordert, pauschaler Altersdiskriminierung Einhalt zu gebieten und die Mobilität der Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr – insbesondere in ländlichen Bereichen – zu erhalten. Dem käme der Charakter eines Grundrechts zu. Andererseits wird – nicht zu Unrecht – auf den Aspekt der Verkehrssicherheit verwiesen, der insbesondere nach spektakulären, von Senioren verursachten Verkehrsunfällen in den Vordergrund gerückt wird. Fahreignungstests seien daher für Seniorinnen und Senioren unverzichtbar.

Der nicht nur für Fachkreise interessante Reader enthält Referate, die anlässlich eines vom BADS im Mai 2023 durchgeführten Symposiums an der Polizeiakademie Niedersachsen gehalten wurden. Ergänzt wurde er durch weitere Fachbeiträge, die das Gesamtthema abrunden. Die zusammengefassten unterschiedlichen Beiträge und Lösungsvorschläge geben wertvolle Hinweise für anstehende Änderungen in der Verkehrspolitik. Deren herausfordernde Aufgabe ist es, vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Zahl älterer Fahrerlaubnisinhaber sowie der mit steigendem Alter individuell nachlassenden Leistungsfähigkeit Verkehrssicherheitsbelange mit dem Erfordernis eines größtmöglichen Erhalts von Mobilität und Selbstbestimmung in Einklang zu bringen.

Der Präsident des BADS, Helmut Trentmann, verwies bei der Vorstellung des Fachbuchs darauf, dass nicht das Lebensalter, sondern die individuell festzustellende Fahreignung für die aktive Teilnahme am Straßenverkehr maßgebend sei. „Insofern ist es Unsinn, Seniorinnen und Senioren generell vom Kraftfahrzeugverkehr fernhalten zu wollen.“ Für alle Verkehrsteilnehmer müsse die Verkehrssicherheit im Vordergrund stehen. Hier sei der Gesetzgeber - auch im Hinblick auf die Entwicklung in den Nachbarländern - gefordert, Regeln für eine Verbesserung der Situation zu ergreifen. „Dazu sind in dem vom BADS vorgelegten Reader wichtige Vorschläge unterbreitet worden“, so Trentmann weiter.

Neben dem jetzt vorgelegten Reader zur Verkehrseignung der Senioren sind im Fachverlag PABST Sience Publishers auch die Fachbücher zu den Symposien 

„Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Luftverkehr“ - „Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Kreuzschifffahrt“ - „Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Schienenverkehr“ erschienen.