LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde 1943 zufällig von dem Baseler Chemie-Unternehmen Sandoz entdeckt. Es wurde ursprünglich auf chemischem Weg aus den Alkaloiden des Mutterkorns, einem Pilzbefall an Getreide, gewonnen, kann mittlerweile aber auch vollsynthetisch hergestellt werden. Das damit produzierte Medikament Delysid® wurde 1966 verboten.
1961 wurde LSD durch einen Dozenten der Havard-Universität in den USA in den Mittelpunkt einer neuen Religion gestellt und so zur Kultdroge der „Flower-Power-Bewegung“ und von zahlreichen Künstlern der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts als Inspirationshilfe benutzt.
LSD wird als Flüssigkeit in einer Menge von etwa 100 Mikrogramm pro „Trip“ auf eine Trägersubstanz (z. B. Zuckerwürfel, Gelatine, Löschpapier) geträufelt und in dieser Form vertrieben und beim Konsum mitsamt der Trägersubstanz geschluckt (gegessen). Die Wirkung tritt etwa 45 Minuten später ein und hält 8 bis 12 Stunden an. Seltener wird LSD auch in einer Lösung gespritzt. Dann beginnt „die Reise“ bereits nach wenigen Minuten.
Eine Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut, z. B. durch Klebebilder oder „Tattoos“ ist entgegen vielfacher Behauptungen nicht möglich. Der Eindruck könnte dadurch entstanden sein, dass entsprechende Bildchen mit der Zunge angefeuchtet wurden, um sie aufkleben zu können.
Im Vergleich zum Jahr 2013 ist die Sicherstellungsmenge von LSD nur leicht angestiegen. In 2019 Fällen wurden in Deutschland 38.854 LSD-Trips sichergestellt (Quelle: Bundeskriminalamt).
LSD wirkt auf das limbische und retikuläre System im Gehirn, wo die emotionalen Reaktionen des Menschen (z. B. Freude, Trauer, Angst, Ekel, Liebe, Hass) auf äußere Sinnesreize (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) gesteuert werden. Die Produktion von Serotonin, einem u. a. für den Schlaf wichtigen Botenstoff (Neurotransmitter), wird unterbunden.
Durch die Einnahme von LSD kommt es zu Halluzinationen. Die persönliche Identität, Bilder, Begriffe, Träume und Wirklichkeit sowie die Sinneswahrnehmungen werden gestört, was u. a dazu führen kann, dass Farben „gehört“ und Töne „geschmeckt“ werden. Die Pupillen werden stark erweitert, weswegen helles Licht als unerträglich empfunden wird.
Weitere Auswirkungen des LSD-Konsums sind
LSD ist als stärkstes Rauschgift der Gruppe der Halluzinogene für eine völlige Verzerrung und (halluzinatorische) Manipulation der Realität verantwortlich (s. o). Eine auf einem LSD-Trip befindliche Person ist deshalb für die aktive Verkehrsteilnahme völlig ungeeignet. Auch im Falle des LSD-Konsums wirkt der zusätzliche Genuss von Alkohol erheblich risikoverstärkend.
LSD macht nicht körperlich süchtig. Es gibt entgegen anders lautenden Behauptungen auch keine Entzugserscheinungen.
Die größten Gefahren bestehen während des „Trips“, weil es durch die Sinnestäuschungen und das gestörte Reaktionsverhalten zu schweren Unfällen oder gar zum Tod des Konsumenten kommen kann. So wird immer wieder von Menschen berichtet, die im LSD-Rausch aus dem Fenster gesprungen sind, weil sie glaubten, fliegen zu können. Bei sog. „Horror-Trips“ kann es zu Suiziden kommen. Überdosierung kann zum Herzversagen und dadurch zum Tod führen.
Eine weitere, nicht zu unterschätzende Gefahr besteht durch die Möglichkeit einer sog. Nachhall-Psychose („Flashback“). Das ist ein Rauschzustand, der erst Wochen oder sogar Monate nach dem eigentlichen LSD-Rausch völlig überraschend auftreten kann.