Mehrere Landessektionen des B.A.D.S. unterstützen bereits das Präventionsprojekt BOB, weil dessen Ziele und die des B.A.D.S. in hohem Maße übereinstimmen.
Es geht primär darum, den verantwortungsbewußten Umgang mit der legalen Droge Alkohol zu fördern.
Anläßlich seiner Mitgliederversammlung 2015 hat der BADS die Aktion BOB wegen ihrer nachweislich positiven Wirkung auf das verkehrssichere Verhalten insbesondere junger Verkehrsteilnehmer mit der Senator-Lothar-Danner-Medaille in Gold ausgezeichnet.
In der Verleihungspraxis dieser hohen Auszeichnung stellt dies ein Novum dar, da bisher nur Einzelpersonen oder Institutionen, die sich in besonderer Weise für die Belange der Verkehrssicherheit eingesetzt haben, mit dieser Ehrung bedacht wurden.
BOB richtet sich an alle Autofahrer - BOB kann und soll also jeder sein. Wegen ihrer hohen Unfallbelastung werden jedoch die Jungen Fahrer (17-24 Jahre) als Hauptzielgruppe gesehen.
Mit BOB erfolgt Prävention nicht nach etablierten Rezepten. Es wurde ein neuer Ansatz gewählt, der sich an der Werteorientierung junger Menschen orientiert, also daran was ihnen wichtig ist. Hier gibt uns die Shell-Studie Jugend 2010 konkrete Hinweise: Gute Freunde haben und Verantwortung für Andere übernehmen stehen bei jungen Menschen ganz hoch im Kurs.
Genau diese Werte sind auch Bestandteil der BOB-Botschaft "Übernimm Verantwortung für Deine Freunde, kein Alkohol als Fahrer und fahr Deine Freunde sicher nach Hause". Was lag daher also näher, als die ohnehin bestehende Affinität junger Menschen zu den BOB immanenten Werten als Zugang für das Präventions-Projekt zu nutzen. BOB übernimmt aus eigenem Entschluss die Verantwortung - die Fahrerrolle wird ihm nicht durch einen Zufallsgenerator, ein Los o.ä. "aufgedrückt". Damit wird auch vermieden, dass BOB als Loser dasteht.
BOB baut auf eine hohe Akzeptanz bei den Zielgruppen, aber auch auf die gesamtgesellschaftliche Unterstützung für das BOB-Sein. BOB wird nicht allein gelassen, sondern kann auf eine breite Zustimmung und Anerkennung aus der Bevölkerung zählen.
Die BOB-Idee wurde 1995 in Belgien vom Institute Belge pour la Securité Routière (belgisches Verkehrssicherheitsinstitut) entwickelt und hat inzwischen in einigen europäischen Staaten Fuß gefasst.
Die Region Mittelhessen war im Jahr 2007 in Deutschland der BOB-Pionier. Inzwischen gibt es in weiteren Bundesländern aktive BOB-Initiativen (Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie ein Start-Up in Nordrhein-Westfalen. Über den Link www.bob-deutschland.de kann auf die verschiedenen Websites der deutschen BOB-Initiativen zugegriffen werden.
Alle deutschen BOB-Initaitiven pflegen einen regen Kontakt und Erfahrungsaustausch untereinander. Dieses erfolgt u.a. im Rahmen einer jährlich durchgeführten Fachtagung der Deutschen BOB-Initiativen.
Die erste Tagung fand im November 2011 im Saarland stand. Seitdem richten die Deutschen BOB-Initiativen im Reihum-Verfahren jedes Jahr im Spätherbst das Deutschland-Treffen der BOB-Initiativen aus.
BOB ist seit dem Jahr 2012 auch beim Deutschen Präventionstag mit einem Gemeinschaftsstand der Deutschen BOB-Initiativen präsent.
Wirkt BOB oder wirkt es nicht?
Es gab und gibt viele Präventionsaktionen rund um das Thema Alkohol im Straßenverkehr. Viele waren recht kurzlebig. Die meisten haben nie einen nennenswerten Bekanntheitsgrad erreicht. Die logische Folge war, dass diese Aktionen keine Nachhaltigkeit und wenig Wirkung entfalteten.
Der Erfolg oder Mißerfolg bzw. die Nachhaltigkeit eines Präventions-Projektes lässt sich nur mit Hilfe einer wissenschaftlich fundierten Begleit- und Wirkungsevaluation nachweisen. Hierbei müssen auf folgende Fragen Antworten gegeben und mit Fakten belegt werden:
In Belgien wird die ausgesprochen Wirkung von BOB auf die Alkoholdelinquenz und die Alkohholunfälle durch das Belgische Institut für Verkehrssicherheit regelmäßig untersucht und nachgewiesen.
Für Deutschland liegt nunmehr ebenfalls eine aussagekräftige Studie zur Wirkung von BOB vor. Diese Studie wurde von der Justus-Liebig-Universität Gießen im Auftrag der "dienstältesten" deutschen BOB-Initiative aus Mittelhessen durchgeführt. Die überaus positiven Resultate der Studie können h i e r nachgelesen werden.